Ratschläge zu deiner Sicherheit

12 Ratschläge zu deiner Sicherheit, die du bei einem Besuch in Madrid beachten solltest

Doch gleich vorweg: es besteht keinerlei Grund, mit Angst durch Madrid zu laufen

Nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen, dir in diesem Blog doch ein paar Ratschläge zu deiner Sicherheit zu geben. Doch gleich vorweg: es besteht keinerlei Grund, mit Angst durch Madrid zu laufen. Was du aber auch nicht machen solltest, ist, so blauäugig wie ich vor 40 Jahren durch die Landschaft zu stolpern.

In meinen 40 Jahren in Spanien bin ich gerade mal dreimal bestohlen worden. Also wirklich kein Grund, ständig in Angst zu leben. Einmal anfangs der 80er in Barcelona, als ich auf den Bus nach Madrid wartete, einmal Ende der 80er auf dem Flohmarkt in Madrid (eigentlich war es das Portemonnaie meiner spanischen Freundin), und vor ca. 2 Jahren wurde mir in der Metro das Handy aus der Manteltasche gezogen, als ich durch ein Gespräch mit meiner Frau abgelenkt war, und das Handy nicht an seinen sicheren Platz in meiner Hosentasche gesteckt hatte.

Da meine Freunde, die mich in Madrid besuchen kommen, doch immer wieder mal fragen, wie das denn so mit der Sicherheit bestellt sei, habe ich versucht, mir bewusst zu werden, was wir denn hier automatisch tun, um Probleme schon im Vorfeld zu vermeiden. Daraus sind denn diese 12 Ratschläge zu deiner Sicherheit entstanden.

Aber kurz vorab eine kleine Information: Madrid ist 2016 in der Mercer-Liste der sichersten Städte Europas auf Platz 84 abgefallen. (Zum Vergleich: Berlin liegt auf Platz 37.) Der Hauptgrund dafür wird im sozialen Missbehagen im ganzen Land aufgrund der Sparmaßnahmen gesehen, die zu den höchsten Arbeitslosenquoten in Spaniens Geschichte geführt haben, insbesondre unter den jungen Leuten. 2016 lag Spanien mit 49,6% arbeitslosen Jugendlichen unter 25 an der Spitze Europas.

Dennoch musst du meiner Meinung nach nicht vor den Jugendlichen Angst haben. Allenfalls triffst du auf der Puerta del Sol oder der Plaza de Cibeles mehr als berechtigte Demonstrationen gegen die Missstände in Spanien an,
Achte eher auf  ganz andere Gruppen, insbesondere auf Taschendiebe (carteristas) in Schlips und Kragen oder selbst als Touristen „verkleidet“. Darin liegt Madrid laut Madrider Fernsehen (Telemadrid) nach Barcelona und Paris an 3. Stelle.

Ich will dir nun keine Angst machen, aber wenn du mehr herumreist, weißt du bestimmt, dass du an allen touristischen Orten auf einige Regeln achten solltest, besonders in der Hochsaison, bei Veranstaltungen, Festen oder Sommer-/Winterschlussverkäufen.

Wenn du jedoch die folgenden Ratschläge zu deiner Sicherheit beherzigst, bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Im Prinzip sind es die gleichen Verhaltensregeln, wie du sie auch schon von Deutschland her kennst. Deshalb (und weil auf Deutsch) habe ich in diesem Blog ein Video vom Hessischen Fernsehen (hrfernsehen) eingebunden, die im Frankfurter Bahnhof genau die Tricks zeigen, auf die ich selbst reingefallen bin.

  1. Die Orte, wo am ehesten geklaut wird, sind Plaza de Cibeles, Puerta de Alcalá, Plaza Mayor und die gesamte Metro, besonders wenn sie voll ist.
  2. Dein Portemonnaie nicht in der hinteren Hosentasche tragen.
  3. Wertsachen immer dicht am Körper und immer verteilt. Nicht alles an einem Platz.
  4. Falls du den Bettlern etwas geben möchtest, trage lose Geldstücke in der Hosentasche (50 Cent reicht, bestenfalls 1 Euro). Mache NIE vor allen Leuten auf der Straße den Geldbeutel auf.
  5. Handtaschen immer gut verschlossen halten und sicher umhängen.
  6. Rucksäcke immer auf dem Bauch, nicht auf dem Rücken.
  7. Wenn dich einer mit Eis (oder Ähnlichem) beschmiert, nimm sofort Abstand. Das ist ein altbekannter Trick von Taschendieben, die anscheinend zutiefst besorgt dich „säubern“ möchten.
  8. Rolltreppen in der Metro sind besonders „beliebte“ Orte, insbesondere, wenn sie plötzlich halten. Leider musst du auch skeptisch gegenüber Menschen sein, die plötzlich übertrieben hilfsbereit dir mit dem Koffer helfen wollen usw.
  9. Wenn tu ein tolles Smartphone hast, prahle damit nicht so doll auf der Straße rum, sonst bist du es schnell los. Immer in eine innere Hosentasche stecken.
  10. Du wirst Menschen antreffen, die dir wahrscheinlich als Zigeuner anmuten. Das sind meistens aber Rumänen, die sich als Krüppel oder Bettler verstellen. Vorsicht vor größeren Gruppen von Mädchen. Spanische Zigeuner gehen anderen Geschäften nach, wenigstens in Madrid.
  11. Schlimmer aber sind die feingeschniegelten Taschendiebe in Schlips und Kragen. manchmal aber auch rein „Otto Normalverbraucher“ wie im Video. Oft lenkt dich einer mit einer freundlichen Frage ab, der zweite nimmt dich aus. Ist mir mal vor Jahren passiert. Laufe den Leuten NIE hinterher, selbst wenn es dich große Überwindung kostet. Das ist zu gefährlich. Der, dem du hinterher läufst, hat deinen Gegenstand sowieso nicht mehr. Den hat er mittlerweile schon Komplizen heimlich übergeben.
  12. Gehe immer nur zu Polizisten. In der Hochsaison kommen sogar Polizisten aus Deutschland, Frankreich oder England und laufen mit den spanischen Kollegen Patrouille.

Hätte ich meine eigenen hier aufgeführten Ratschläge zu deiner Sicherheit selbst befolgt, wäre ich nie bestohlen worden. Aus Schaden wird man bekanntlich klug. Diese Sicherheitsregeln haben mit geholfen, selbst bei täglichen Fahrten in die Stadt über 30 Jahre lang keinen Schaden zu erleiden. Und nun genieße deinen Aufenthalt in Madrid!

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2 Kommentare
  1. Birgit Schultz
    Birgit Schultz sagte:

    Hallo Heinz,
    vielen Dank für Deine Ratschläge, die Du mir vor meiner Barcelona-Fahrt ja auch schon mündlich gegeben hast. Wegen der Warnungen im Reiseführer und auch im Internet war ich schon etwas besorgt. Letztlich muss ich sagen, dass ich diese Regeln im Grunde in jedem Urlaub in größeren Städten, egal ob in Deutschland oder im Ausland beherzige.

    Jedenfalls habe ich mich in Barcelona wie immer in Spanien sehr sicher und wohl gefühlt. Sogar abends im Barrí Raval war die Atmosphäre sehr angenehm, allenfalls die Schwaden von irgendeiner Droge (Meth?), die bestimmte Leute mit sich herum trugen, fand ich etwas merkwürdig.

    Im Übrigen bin ich in der Metro tatsächlich bestohlen worden … Aus meiner Schultasche, die ich über der Schulter getragen habe, wurde mir aus der seitlich aufgenähten Außentasche ein Paket Papiertaschentücher unbemerkt entwendet. Nun ja, der Verlust ist verschmerzbar … ich hoffe, der Dieb konnte seinen Schnupfen inzwischen kurieren … :D

    Hasta luego!
    Birgit

    Antworten
    • Anonymous
      Anonymous sagte:

      Danke für deinen Kommentar Birgit!

      Da bist du ja nochmal mit einem Schrecken davon gekommen. Die Taschentücher werden wieder für 1 Euro weiterverkauft. :-)

      Wenigstens konntest du deine freien Tage genießen. Das ist die Hauptsache.

      ¡Hasta pronto!
      Heinz

      Antworten

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