La Real Casa de Correos – eine Sehenswürdigkeit, die gemischte Gefühle erweckt
Folterkammer im Franco-Regime – Sitz der Autonomen Regierung Madrids heute
La Real Casa de Correos – das Königliche Postamt – ist das zentrale und heute älteste Gebäude an der Puerta del Sol. Es wurde vom französischen Architekten Jaim Marquet zwischen 1766 und 1768 erbaut. Hier befand sich fast ein Jahrhundert lang das Postamt. Dann wurde dort 1847 das Innenministerium (Ministerio de Gobernación) untergebracht.
Adresse
La Real Casa de Correos
Plaza Puerta del Sol, 7
28013 Madrid
Verkehrsverbindung
Metro
Sol (Linie 2, Linie 3, Linie 4)
Nahverkehrszüge (Cercanías)
C-3, C-4
Die Leute meiner Generation und ältere bringen die Real Casa de Correos eher mit dem Sitz der Generaldirektion für Staatssicherheit des Franco-Regimes in Verbindung, eine wenig rühmliche Geschichte. So mancher, der dem Regime ein Dorn im Auge war, wurde hier gefoltert, manchmal auch umgebracht oder aus dem Fenster geworfen. Es gibt noch einige Überlebende aus dieser Zeit, die Erschütterndes berichten. Der Verantwortliche dafür lebt heute noch in Madrid.
Jetzt ist das Gebäude Sitz der Regierung der Autonomen Gemeinschaft Madrids.
Im Kontrast dazu, ist das Gebäude auch wegen des Uhrtürmchens berühmt, das, glaube ich, um 1854 aufgesetzt wurde. Darin ist eine Uhr, die ein Geschenk des Uhrmachers Losada war. Der Uhrmacher stammte aus dem Dorf Losada in León (sein eigentlicher Name war José Rodríguez Conejero), wohnte aber in London. Dort arbeitete er 3 Jahre lang an der Uhr, bis sie endlich nach Madrid gebracht wurde. Bei ihrer Einweihung 1866 war auch Isabel II anwesend. Die Uhr ist also schon 150 Jahre alt.
Die Uhr der Real Casa de Correos ist mit einem lustigen Brauch verbunden
Sicher hast du schon einmal vom spanischen Brauch der 12 Weintrauben an Silvester gehört.
Jedes Jahr vor Silvester kommt eigens ein Schweizer Uhrmacher hergeflogen, der die Uhr auf Vordermann bringt, damit die Spanier in der Silvesternacht ungestört ihren hundertjährigen Brauch zelebrieren können, um Mitternacht bei jedem der 12 Gongschläge eine Weintraube zu essen. Jede Weintraube steht für einen Monat des neuen Jahres. Wenn du es schaffst, die Weintrauben zu essen, hast du das ganze Jahr lang Glück. Das führt zu den komischsten Situationen, weil viele es nicht schaffen, die Weintrauben in dieser Zeit zu kauen und runterzuschlucken. Dann sitzen sie da mit vollen Hamsterbacken und passen auf, dass bei dem vielen Gelächter nichts entwischt. Deswegen wird zu diesem Ereignis die Zeit zwischen den Gongschlägen auf 2 Sekunden verlängert, damit die Chance großer wird, die Trauben zu essen.
Die „Campanadas“ (Gongschläge) werden seit dem 31. Dezember 1962 jedes Jahr mit großem Pomp im Fernsehen übertragen. Diese Sendung lässt sich kaum jemand entgehen. Ich auch nicht.
An der Fassade sind zwei Gedenktafeln angebracht. Eine erinnert an den Aufstand vom Dos de Mayo (2. Mai 1808), der in den Unabhängigkeitskrieg gegen Napoleon mündete. Die andere ist den Opfern des Attentats vom 11. März 2004 und den Helfern gewidmet. Dabei kamen 191 Menschen um, 2054 wurden verletzt.
Wenn du in der Weihnachtszeit nach Madrid kommst, lohnt es sich auch, die riesige Krippe zu besichtigen, die in Inneren der Real Casa de Correos mit den emblematischsten Gebäuden Madrids aufgebaut wird. Ein wahres Kunstwerk!
Quellen:
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