La Plaza Mayor – Der Hauptplatz
Zu den emblematischsten Plätzen Madrids gehört zweifelsohne die Plaza Mayor, zu Deutsch „Der Hauptplatz“
Wo ist die Plaza Mayor?
Die Plaza Mayor befindet sich in der Nähe der Puerta del Sol. Wenn du von dort aus die Calle Mayor in Richtung Calle de Bailen nimmst, liegt sie auf der linken Seite. Du musst durch einen der Torbogen durchgehen, die du von der Calle Mayor aus sehen kannst.
Der rechteckige Platz misst 129 x 94 Meter. An den Häusern kannst du 237 Balkone zählen.
Zur Geschichte der Plaza Mayor
Aus der heutigen Sicht denkt man, dass dies wohl schon immer das Zentrum Madrids war, aber weit gefehlt. Der Platz entstand an der Kreuzung der damaligen Wege Toledo und Atocha (heute natürlich die Straßen mit dem gleichen Namen) und lag außerhalb des mittelalterlichen Madrids. Damals nannte man den Platz „Plaza del Arrabal“. Unter Arrabal versteht man in Spanisch den Stadtrand, aber auch Vorort, meist von sozial niederem Stand. Hier wurde der Hauptmarkt abgehalten.
Von den allerersten Häusern hier ist nichts mehr zu sehen. Die wurden nämlich nach Verlegung des Königshofes nach Madrid unter Philipp II zwischen 1580 und 1590 abgerissen, um den Platz neu zu gestalten. Das erste und älteste sichtbare Haus ist die Casa de la Panadería, das „Haus der Bäckerei“ (das schön bemalte Haus in der Mitte der Nordseite der Plaza Mayor), dessen Grundstein 1590 gelegt wurde. Der Platz wurde erst 1619 unter Philipp III fertiggestellt. Die Häuser hatten damals fünf Stockwerke.
Die Plaza Mayor ist seitdem dreimal abgebrannt: 1631, 1670 und 1790. Beim letzten Brand wurde ein Drittel der Häuser vernichtet. Während des Wiederaufbaus wurde die Höhe der Häuser auf drei Stockwerke reduziert, so wie wir es heute sehen. Die Rekonstruktion hat sich bis 1854 hingezogen. Rund um den Platz gibt es durchgehend Bogengänge.
Da der Platz heute hauptsächlich Touristischen Wert hat, ist es kaum verwunderlich, dass du hier eine Großzahl an Restaurants antriffst. Es gibt aber immer noch eine Reihe an Geschäften für Philatelie und Numismatik. Solange mein Vater noch lebte, der ein großer Briefmarkensammler war, kam ich hier regelmäßig her, um nach Briefmarken für ihn zu schauen. Am Wochenende gibt es hier auch Stände zum Tauschen und Kaufen.
Der Platz wurde seither ca. viermal restauriert. Bei der vorletzten von 1960 wurde die Plaza Mayor dem rollenden Verkehr gesperrt. Die letzten Arbeiten wurden 1992 ausgeführt.
Sehenswertes auf der Plaza Mayor
La Casa de la Panadería
ist das älteste erhaltene Haus auf der Plaza Mayor. Es befindet sich in der Mitte der Nordseite des Platzes. Bei dem Brand von 1632 wurde das Haus völlig vernichtet und musste wieder neu aufgebaut werden. Die Malereien an der Casa de la Panadería sind erst von 1992. Hier sind mythische Figuren wie die Göttin Kybele (Cibeles) dargestellt, die dir in Madrid noch öfters über den Weg laufen wird.
Das Schild an der Casa de la Panadería
solltest du auf jeden Fall betrachten, weil das Wappen so spannend ist. Wie du vielleicht in der Schule gelernt hast, bedeutete das Wort Wappen im Mittelhochdeutschen wie im Mittelniederländischen „Waffe“ = „armas“ im Spanischen. Die Spanier benutzen dieses Wort heute noch so. Du hast also „armas en el escudo“ = Waffen im Schild.
Zurück zum Wappen an der Casa de la Panadería: Es ist das Wappen unter König Karl II und zeigt, wie „international“ die Königshäuser schon damals waren:
Dieses Wappen vereint das von Kastilien und León (linkes, oberes Viertel), Aragón und Sizilien (rechtes, oberes Viertel), Österreich und Neu-Burgund (links unten), Alt Burgund und Brabant (rechts unten), Flandern und Tiro (im unteren Teil)l. In der Mitte befindet sich das von Granada.
Man geht davon aus, dass das Wappen nach 1668 gefertigt wurde, das darin das Wappen von Portugal fehlt. Die spanische Krone erkannte in diesem Jahr die Unabhängigkeit Portugals offiziell an.
Denkmal von Philipp III
Die Reiterfigur mitten auf dem Platz ist das Denkmal von Philipp III und wurde erst 1848 auf Geheiß der Königin Isabel II hier aufgestellt. Es war ein Geschenk des Großherzogs von Florenz an den spanischen König.
Casa de la Carnicería
Gegenüber der Casa de Panadería siehst du die Casa de la Carnicería, das „Haus der Fleischerei”.
Zugänge zur Plaza Mayor
Die Plaza Mayor hat 9 Zugänge, davon einige mit Bögen. Der malerischste ist wohl der Arco de los Cuchilleros, der Bogen der Messer- und Scherenschleifer, die in der Nähe ihre Werkstätten hatten.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Plaza Mayor
Von hier aus hast du sehr viele Sehenswürdigkeiten in der Nähe, die sich anzuschauen lohnen:
- la Casa de la Villa, einschließlich der Plaza de la Villa,
- el Mercado de San Miguel,
- der Königspalast,
- Ópera,
- el Mercado de la Cebada.
Restaurants und Tapas
- Sobrino de Botín, das älteste Restaurant der Welt
- El mesón del Champiñón
- Las Cuevas de Luís Candelas
Was du beim Besuch der Plaza Mayor beachten solltest
Ich will dir nun keine Angst machen, aber wie an allen touristischen Orten solltest du auf einige Regeln achten, besonders in der Hochsaison, bei Veranstaltungen oder Festen.
- Dein Portemonnaie nicht in der hinteren Hosentasche tragen.
- Wertsachen immer dicht am Körper und immer verteilt. Nicht alles an einem Platz.
- Falls du den Bettlern etwas geben möchtest, trage lose Geldstücke in der Hosentasche (50 Cent reicht, bestenfalls 1 Euro). Mache NIE vor allen Leuten auf der Straße den Geldbeutel auf.
- Handtaschen immer gut verschlossen halten und sicher umhängen.
- Rucksäcke immer auf dem Bauch, nicht auf dem Rücken.
- Wenn dich einer mit Eis beschmiert, nimm sofort Abstand. Das ist ein altbekannter Trick von Taschendieben, die anscheinend zutiefst besorgt dich „säubern“ möchten.
- Wenn tu ein tolles Smartphone hast, prahle damit nicht so doll auf der Straße rum, sonst bist du es schnell los.
- Du wirst Menschen antreffen, die dir wahrscheinlich als Zigeuner anmuten. Das sind meistens aber Rumänen, die einen auf Krüppel oder arm machen. Vorsicht vor größeren Gruppen von Mädchen. Spanische Zigeuner gehen anderen Geschäften nach, wenigstens in Madrid.
- Schlimmer aber sind die feingeschniegelten Taschendiebe mit Schlips und Kragen. Oft lenkt dich einer mit einer freundlichen Frage ab, der zweite nimmt dich aus. Ist mir mal vor Jahren passiert. Laufe den Leuten NIE hinterher, selbst wenn es dich große Überwindung kostet. Das ist zu gefährlich. Der, dem du hinterher läufst, hat deinen Gegenstand sowieso nicht mehr. Den hat er mittlerweile schon Komplizen heimlich übergeben.
- Gehe immer nur zu Polizisten. In der Hochsaison kommen sogar Polizisten aus Deutschland, Frankreich oder England und laufen mit den spanischen Kollegen Patrouille.
- Die Preise in den Restaurants auf dem Platz sind gesalzen. Meine spanischen Freunde und die Familie setzen sich hier nie hin, da zu touristisch. Wenn du es abwarten kannst, ganz in der Nähe gibt es tolle Kneipen für Tapas mit authentischerem Ambiente.
Ich hoffe, der kleine konzentrierte Hinweis hat dir nicht den Spaß genommen. Wenn du die Regeln erstmal verinnerlicht hast, denkst du nicht mehr darüber nach. In den 40 Jahren in Madrid bin ich erst 2-mal bestohlen worden. Ein drittes Mal in Barcelona. Das ist schon über 30 Jahre her.
Quellennachweis der Fotos der Plaza Mayor
Das Titelbild ist von Sebastian Dubiel.
Alle anderen sind eigene Fotos.
Ich würde mich über ein Feedback von dir freuen
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Halloo dein Artikel war sehr schön zu lesen und auch ausführlich er hat mir wirklich sehr geholfen
Das greut mich sehr, Ida. Habe geplant, den Artikel bis Ende des Jahres zu überarbeiten, da ich neue Erkenntnisse gewonnen und auch ein paar neue, spannende Bilder gemacht habe. Schau also gegen Ende des Jahres noch einmal rein :-).